Montag, 31. Dezember 2007

Silvester-Ausflug von Swakopmund zur Spitzkoppe

Spitzkoppe und Pontok Mountains
Als Tagesprogramm unternehmen wir einen Ausflug von Swakopmund zur etwa 120 km entfernten Spitzkoppe. Die zum Teil bizarr geformten Granitgipfel des Inselbergs erreichen eine Höhe von mehr als 1.700 m über Null und überragen die Umgebung um ca. 700 m. In etwas kühlerer Jahreszeit ist das "Matterhorn Namibias" bei anspruchsvollen Kletterern beliebt. Wir wollen lediglich wandern, was in extremer Hitze ein grenzwertiges Vergnügen ist. Fotogalerie Spitzkoppe

Vor dem Aufbruch genießen wir die Qualität eines reichhaltigen Frühstücks im Hotel. Ein gutes Früstück garantiert einen guten Start in den Tag. Lästig ist lediglich eine große Gruppe Studiosus-Reisender, die vor ihrer Abreise geschlossen in das Restaurant einfallen und sich dort ungeniert mit großer Lautstärke ausbreiten. Peinlich!

Trockenfluss in der SpitzkopperegionMit jedem Kilometer Fahrt entfernen wir uns von dem angenehmen milden Klima an der Küste und nähern uns statt dessen einem Hitzeinferno. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn außer uns nur wenige weitere Besucher unterwegs sind. Selbst die sonst hier häufig anzutreffenden Kletterer meiden dieses Gebiet im Sommer wegen nahezu unerträglicher Temperaturen.  

Bushman's Paradise in den Pontok MountainsWir lassen uns nicht abschrecken und nehmen in den Pontok Mountains den Trail zum "Bushman's Paradise" in Angriff. Eine Gruppe mit zwei jüngeren Paaren startet kurz vor uns auf dem Trail in forscher Gangart, kehrt aber bald entmutigt um. Auf dem nackten, aber recht griffigen Fels ist in praller Sonne ein mit Ketten und Drahtseilen gesicherter, extrem steiler Anstieg zu bewältigen, der vollen Einsatz und gute Kondition verlangt. Bereits von weitem blicken wir auf große, glatte Granitkugeln, die uns als Orientierung dienen. Die Felsen liegen wie Riesenmurmeln an der Kante und wirken, als wollten sie sich jeden Moment in Bewegung setzten. Das passiert in diesem Moment natürlich nicht, ist aber andererseits auch nicht völlig abwegig, wie das Felslager am Fuß des Hanges zeigt.

Bushman's Paradise, SpitzkoppeOben angekommen, befinden wir uns auf einem Hochplateau, das von umgebenden Felsen eingekesselt ist. Feuchtigkeit im Kessel ermöglicht eine überraschende Vegatation und sorgt für Wildreichtum. San (Buschmänner) haben in diesem ehemaligen Jagdrevier zahlreiche Felsmalereien hinterlassen, die jedoch von Vandalen unserer Zeit schon weitgehend zerstört sein sollen. Wir müssen uns nicht aufregen, weil wir keine Felsmalereien finden.







Campingplatz bei den Pontok MountainsNach dem Abstieg von den Pontok Mountains kehren wir in der Bar neben dem Campingplatz ein, um uns zu erfrischen. Einrichtung und Angebot sind ansprechend, aber wir sind die einzigen Gäste und der Campingplatz ist ebenfalls leer. Für längere Aufenthalte an der Spitzkoppe werden kühlere Monate bevorzugt. Jetzt ist es einfach zu heiß.








Wanderung im Gebiet der SpitzkoppeDie Pause schenkt uns neue Kraft. Vor der Rückfahrt wandern wir im Gebiet der Spitzkoppe auf kürzeren und weniger anspruchsvollen Trails zu interessanten Felsformationen und Aussichtspunkten.









Unsere Rückfahrt nach Swkopmund führt über die Ortschaft Henties Bay, der wir jedoch wenig Positives abgewinnen können. Die restlichen 70 km der Route bis Swakopmund sind nach den eindrucksvollen Erlebissen an der Spitzkoppe eher eintönig.

Sylvester wird im Hotel nicht speziell zelebriert. Heute scheinen jedoch insbesondere Deutsch-Namibier im Restaurant zu sein. Offenbar handelt es sich um Stammgäste, das lässt uns zumindest die Begrüßung durch den Restaurantchef annehmen. Viele Gäste scheinen sich auch untereinander zu kennen. Sie begrüßen sich wie alte Bekannte und führen Gespräche von Tisch zu Tisch, natürlich in deutscher Sprache.

Das Essen ist auch heute wieder ein Vergnügen. Nach Entenlebermousse und Austern wird ein absolut frischer und gut zubereiteter Kabeljau mit grünem Spargel und Gnocchi serviert. Als Begleiter wählen wir einen exzellenten Sauvignon Blanc der Thelema Mountain Vineyards. Nach einem doppelten Espresso liegt die Rechnung für unser Diner heute bei ca. 56 €. Das ist schon fast beschämend, wenn wir daran denken, was wir zu Hause bei vergleichbarer Qualität gezahlt hätten. 

Um 24:00 Uhr erinnern Glockengeläut und einzelne Böller an den Jahreswechsel. Der Spuk ist schnell wieder vorbei. Wir brauchen jetzt auch unseren Schlaf, damit wir morgen für unsere letzte große Etappe fit sind. 

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