Sonntag, 26. Februar 2017

Reise von Maun zum Lebala Camp in der Linyanti-Region (Update 12.08.2018)

Okavango Delta Okavango-Delta und Liyanti-Region Die Nacht in der Thamalakane River Lodge bei Maun ist unruhig. Gewitter und schwere Regenfälle stören den Schlaf. Frühstück soll es um 6:30 Uhr geben. Um 7:00 Uhr steht das Buffet unvollständig bereit. Zum Kaffee nehmen wir lediglich ein Schälchen Obstsalat. Pünktlich um 7:30 Uhr startet unser Shuttle zum 20 km entfernten Flughafen ‚Maun International’, auf dem täglich 4 Linienflüge (nach Johannesburg, Kapstadt, Gabarone) und zahlreiche Charter per Buschflieger zu oder von Safari-Camps stattfinden.
Um 9:00 Uhr steigen wir in eine 5-sitzige Cessna, um über das Okavangodelta nach Norden zur Savuti- & Linyanti-Region am westlichen Rand des Chobe Nationalparks zu fliegen.(1) Nach Norden grenzt die Region an den namibischen Caprivizipfel. Im sumpfigen, wildreichen Savannenland der Savuti- & Linyanti-Region betreibt Kwando Safaris in einem privaten Konzessionsgelände das Lagoon Camp sowie das Lebala Camp, unsere Unterkunft der 3 nächsten Nächte.(2) - Fotogalarie Flug Maun - Lebala

Abschiedsfoto mit Hobbs und Jiti Im Büro von Moremi Air, mit der unsere Buschflüge stattfinden, werden wir zwar erwartet, aber unsere Reiseroute ist nicht bekannt und unsere Namen sind nur verstümmelt registriert. Anhand unserer Voucher stellt eine Mitarbeiterin unsere Tickets handschriftlich aus. Im Buschflieger können nur weiche Taschen mitgeführt werden, in die wir nur das wirklich notwendige Gepäck verstaut haben. Das restliche Reisegepäck lassen wir mit unseren Alu-Koffern bei Moremi Air zurück. Mit uns fliegen 2 Guides von Kwando Safaris, u.a. Gotsilenna Hobbs Dihoro (Hobbs), unser Guide für die 3 nächsten Tage.(3)
Auf dem knapp einstündigen Flug über das Okavangodelta blicken wir aus niedriger Höhe auf Schwemmland, Sümpfe und kleine Inseln mit Palmen- und Baumbewuchs. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Erste Wolkenlücken zeigen sich.
Nach holprigem Flug erwarten uns am Lebela-Airstrip ein Rudel Afrikanischer Wildhunde und Tracker Jeti mit einem Safari-Jeep, den ab jetzt Hobbs übernimmt, während Jeti bei den Game Drives auf dem Tracker-Sitz an der Fahrzeugfront Platz nimmt.

Wildhunde am Lebala Airstrip - Fotogalerie Wildhunde
Wildhunde am Kwando-Airstrip Bei der Landung macht uns der Pilot darauf aufmerksam, dass sich am Airstrip ein Rudel Afrikanischer Wildhunde aufhält. Afrikanische Wildhunde (Lycaon pictus) sind sehr selten und lt. IUCN eine vom Aussterben bedrohte Art. Im weiten Gelände der Linyanti-Region leben insgesamt 2 Wildhund-Rudel, die nur selten gesichtet werden. Guide Hobbs ist völlig aus dem Häuschen und versichert, dass wir uns glücklich schätzen dürfen, dieses Rudel mit 15 Tieren zu erleben. In den nächsten Tagen werden wir jedoch täglich Wildhunde sichten. Das Aufspüren von Wildhunden erweist sich als eine besondere Fähigkeit und Leidenschaft unseres Guides Hobbs. Vom Airstrip fahren wir nicht sogleich zum Lebala Camp, sondern beobachten zunächst das Treiben der Wildhunde, bis diese genug vom Airstrip haben und sich in das Mopane Bushland zurückziehen. 


Ankunft im Lebala Camp - Fotogalerie Lebala Camp
Lebala Camp ZentralbereichBrunch im Lebala Camp Zentralbereich Im Lebala Camp begrüßen uns die beiden Manager im Zentralbereich, in dem Gäste die gemeinsamen Mahlzeiten einnehmen. Im Zentralbereich befinden sich eine große Terrasse mit Feuerstelle und Pool, eine kleine Bibliothek, eine Charging Station für das Aufladen von Akkus sowie ein Shop. Wichtigste Einrichtung im Zentralbereich ist jedoch die gut bestückte Selfservice-Bar.
Ehe wir eine Unterkunft beziehen, stellen Manager die Einrichtung vor, informieren über das Programm der nächsten Tage und machen mit Verhaltensregeln bekannt. Wie üblich in Botswana, sind Wildreservate und Camps in den Wildreservaten nicht eingezäunt. Bei Dunkelheit darf darum der Weg zwischen Unterkunft und Zentralbereich nur in Begleitung eines Guides zurückgelegt werden.
Das Camp verfügt über 8 Zeltbungalows, von denen nur 4 belegt sind. Während unseres 3-tägigen Aufenthaltes treffen wir weitere Gäste aus USA, Australien, Südafrika und Belgien. Außerdem wohnen zeitweilig 2 Mitarbeiterinnen von Kwando Safaris im  Lebala Camp.

Sonnenaufgang am Lebala CampUnterkunft im Lebala Camp Gäste  wohnen in großzügigen Bungalows auf Holzplattformen. Insektendichte Netze auf Holzkonstruktionen bilden die Außenwände und sorgen für eine gute Durchlüftung. Licht- und Sichtbedingungen lassen sich mit verschiebbaren Vorhängen variieren. Der ca. 50qm große Wohn- und Sanitärbereich ist hochwertig-komfortabel eingerichtet. Auf Holzkonstruktionen gespannte Leinwände gliedern den Raum. Die Ausstattung umfasst bequeme Betten, Sitzmöbel, einen Schreibtisch, Badewanne, Doppel-Außendusche, WC, 2 Waschbecken, fließend Kalt- und Warmwasser. Die Bungalows sind so angeordnet, dass keine Störungen durch Nachbarbungalows auftreten können. Unser Bungalow Nr. 8 steht im Schatten einer mächtigen Kigelia (Sausage Tree, Leberwurstbaum). Von der privaten Veranda schauen wir weit über die Sumpflandschaft am Linyanti. Tagsüber hören wir das Grunzen von Hippos aus einer nahe gelegenen mit Wasser gefüllten Pfanne. Nachts verlassen Hippos ihr Planschbecken und streichen schnaubend und grunzend um die Bungalows.
'Housekeeping' funktioniert vorbildlich. Nach Rückkehr vom Morning Game Drive ist das Bungalow tip top aufgeräumt und gereinigt. Wenn wir vom Dinner zurückkehren, sind die Vorhänge zugezogen und  die Betten aufgeschlagen. Eine Petroliumlampe spendet Licht und in einem Schälchen glimmen Duftstoffe, die Mossis fernhalten sollen.

Anmerkungen
  1. Rechtzeitig vor der Abreise haben wir den empfohlenen Impfschutz aufgefrischt. Im Okovangodelta und in der Linyanti-Region besteht während der Regenzeit ein hohes Malariarisiko. 2 Tage vor der Anreise nach Maun haben wir mit der Malaria-Prophylaxe mittels Atovaquon-Proguanil (Handelsname 'Malarone') begonnen. Das Mittel bietet einen soliden Maleriaschutz und ist anderen Mitteln hinsichtlich der Verträglichkeit überlegen. Nebenwirkungen verspüren wir nicht.
  2. Über Aktivitäten in der Region berichtet der Post "Mossis don't read Instructions" - Aktivitäten am Lebala Camp in der Linyanti-Region
  3. Gotsilenna Hobbs Dihoro zählt zu den Star-Guides von Kwando Safaris. Mit seinem ledernen Cowboyhut bekennt sich Hobbs als Anhänger der Metal Cowboys, einer in Botswana verbreiteten Heavy Metal Subculture. Hobbs Physiognomie, Figur und Exzentrik erinnert uns spontan an Miles Davis, weswegen wir ihn Miles nennen. Auf Nachfrage erklärt Hobbs, Miles Davis nicht zu kennen. 
    Hobbs Familie lebt in Maun. Er hat 4 Kinder, einen Jungen und 3 Mädchen. Die älteste Tochter ist 15 Jahre alt und macht aktuell viele Schwierigkeiten. Pubertätsprobleme sind in Botswana offensichtlich ebenfalls verbreitet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen