
Infrastrukturen sind in südafrikanischen Nationalparks vergleichsweise bescheiden, während trotz des günstigen Wechselkurses die als 'Conversation Fee' deklarierten Zutrittsgebühren für internationale Besucher ziemlich saftig ausfallen. In Anbetracht der sozialen Situation des Landes betrachten wir das Preis-Leistungs-Gefälle als einen angemessenen Beitrag des internationalen Publikums. Da wir auf unserer aktuellen Reise etliche Nationalparks und Nature Reserves besuchen werden, rechnet sich für uns eine Jahreskarte (Wild Card) auch bei einem Preis von ca. 240 € (für 2 Personen). Der Versuch, im
West Coast Nationalpark eine Wild Card zu erstehen, erweist sich als ein kleines Abenteuer. Am North Gate des Parks treffen wir auf einen freundlichen, hilfsbereiten Ranger. Umständlich und weitschweifend erklärt er, dass Wild Cards nur im Information Center innerhalb des Parks zu erstehen seien und wir die Conversation Fee zahlen müssen, um in den Park eingelassen zu werden. ZAR 150 werden selbstverständlich bei Kauf einer Wild Card nicht erstattet. Die Rangerin im Information Center zeigt sich deutlich überrascht von unserem Wunsch nach Kauf einer Wild Card. Wild Cards würden nur gegen Cash ausgestellt, weil die Card Machine defekt sei, erklärt die Rangerin. Nachdem uns die Erklärung nicht abschreckt, kommt Arbeit auf die Lady zu. Formularkram hält uns mehr als eine Stunde auf und ein Ende ist noch nicht abzusehen, weil die Internet-Verbindung immer wieder abbricht. Die Wartezeit nutzen wir für ein Picknick. Nach dem Picknick erklärt die Rangerin, dass sie keine Wild Card ausstellen könne und die Karte an unsere Heimatadresse geschickt würde. Unseren Einwand der Sinnfreiheit kontert sie mit einem Formular im Format A4, das die Karte bis zu 45 Tage ersetzen würde (was noch zu beweisen ist). Inzwischen sind 2 Stunden vergangen. Eine geplante Wanderung passt nicht mehr in unser Zeitfenster. Wir begnügen uns mit einer Fahrt auf der Scenic Raod, an der mehrere View Points und Bird Hides liegen.