Das Kanana Camp liegt in der strikt auf fotografische Aktivitäten ausgerichteten privaten NG27A Concession.(1) Fahrzeuge dürfen Spuren von Wild im Gelände folgen, so dass wir Tieren oft sehr nahe kommen. Während im Lebala Camp, aus dem wir angereist sind, ausschließlich Game Drives durchgeführt werden, bietet das Kanana Camp Landaktivitäten (Game Drives und Bush Walks) und Wasseraktivitäten an (Boat Cruises, Mokoro Cruises und Fishing). Gäste mit mindestens 3 Übernachtungen können ohne Zusatzkosten für eine Nacht auf einem Sleep-out Deck abseits vom Camp reservieren. Wir waren für diese Erfahrung unter dem Sternenhimmel angemeldet, haben die Option jedoch wegen der Wetterlage abgesagt. Simon, unser Guide, dürfte die Entscheidung nicht bedauert haben, er hätte nämlich zu unserem Schutz und für unseren Service in unserer Nähe übernachten müssen.
Abgesehen von Fishing und Sleep-out Deck haben wir alle Optionen wahrgenommen und als Highlights unserer Botswana-Reise genossen, was nicht zuletzt unserem großartigen Guide Simon und Robby als Tracker zu verdanken ist (Kanana Guides). Der aktuelle Post fasst die Höhepunkte zusammen.
Morning Game Drive - Fotogalerie Morning Game Drive
Der Tag beginnt früh und trotzdem luxuriös. Um 5:30 Uhr steht eine Mitarbeiterin mit dem Weckruf "Housekeeping" vor unserer Terrassentür, um uns mit frisch aufgebrühtem Kaffee und/oder Tee zu wecken. Um 6:00 Uhr ist im Restaurant ein vollständiges Frühstück vorbereitet. Uns reicht frisches Gebäck und Obstsalat mit Joghurt und Serials. Gäste aus dem britischen Kulturraum (alle, außer uns) pflegen ihre eigene Frühstückskultur. Für australische Gäste steht sogar Vegemite bereit. Beliebt ist der Start mit einer Portion Porridge vor einem 'Cooked Breakfast'. Im Zeitraum bis zur Abfahrt um 6:30 Uhr gelingt es der Küche jedoch nicht, die individuell unterschiedlichen Bestellungen zu servieren. July und Ian, mit denen wir ein Team bilden, müssen ohne 'Cooked Breakfast' aufbrechen, was ihnen wenig schaden und mehr nutzen dürfte.
Wie auch in anderen Camps, verabschieden Mitarbeiter des Managements abfahrende Gäste an den Fahrzeugen. Der Morning Drive beginnt zunächst unaufgeregt. 2 Stunden scannen wir mehr oder weniger erfolgreich das Gelände, bis wir die ersten Löwen sichten.
Guides der Gästejeeps des Camp stehen in Funkkontakt und informieren sich gegenseitig über interessante 'Viewings'. Doctor, ein Guide des Camps, meldet weitere Löwen am Airstrip. Die wollen wir natürlich sehen, müssen aber zunächst auf den Traktor warten, der uns aus dem Sumpf zieht, in den das Fahrzeug bei einem Wendemanöver geraten ist.
Nach dem Auftakt legen wir gegen 9:00 Uhr eine Kaffeepause ein. Vom Picknick-Platz am Xudum River beobachten wir ein Krokodil, einen Elefanten im Schwemmland und Hippos in einer Lagune. Bei Rückkehr am Camp liegen 5-6 Stunden abwechslungsreicher Morning Game Drive hinter uns. Wie üblich in solchen Camps, empfangen Mitarbeiter des Managements Gäste jedes ankommenden Fahrzeugs an der Zufahrt.
Im Camp steht ab 12:00 Uhr ein kalt-warmer Lunch in Buffetform bereit. Zurückkehrende Gruppen können sogleich zu Tisch gehen und freuen sich z.B. über Chicken Kebab, Fischfrikadellen, Salate, Couscous, Linsen- und anderes Gemüse, Käse in mehreren Varianten, frisches Obst und frisch gebackenes Weißbrot. Auf dem Tisch stehen Wasser und Säfte bereit. Wer Bier oder Wein bevorzugt, wird nicht enttäuscht. Nach dem Lunch gibt es eine Ruhephase bis 16:00 Uhr.
Evening Game Drive mit Sundowner - Fotogalerie Evening Game Drive
Nachmittagsaktivitäten beginnen um 16:00 Uhr mit frischem Gebäck zum 'High Tea'. Um 16:30 Uhr startet der Evening Game Drive mit meistens ergiebiger Suche nach Wild bis kurz vor Sonnenuntergang. Den Sonnenuntergang beobachten wir von einem Aussichtsplatz mit einem Glas Wein in der Hand, dem Sundowner. Australier bevorzugen eher Bier oder harte Drinks.
Vom Standplatz am Rand einer Lagune beobachten wir Hippos im Wasser. Immer wieder reißen einzelne Hippos ihr Maul weit auf. Simon weiß das Verhalten zu erklären.(2)
Gegen 19:30 Uhr kehren wir zurück in das Camp. Wer mag, kann kurz zur Unterkunft oder auch gleich 'straight to the bar' gehen. Um 20:00 Uhr beginnt gewöhnlich das Dinner, zu dem sich alle Gäste mit ihren Guides je nach Wetterlage inside oder outside an eine große Tafel setzen. Die Tafel ist hübsch dekoriert und inklusive Brot, Butter und Wasser eingedeckt. Das Dinner ist zwar als Buffet angerichtet, aber Mitarbeiter tragen Schüssel und Platten an die Plätze, damit Gäste sich am Platz auflegen können. Weitere Getränke werden je nach individuellem Wunsch am Platz serviert. Spätestens gegen 22:00 Uhr klingt der Abend aus.
Boat Cruise im Okavango Delta - Fotogalerie Boot Cruise
Nach einem Morning Game Drive findet am Nachmittag eine Boat Cruise im Okavango Delta statt. Gewöhnlich erreicht die Flut zur Jahresmitte das Okavango Delta. Außerhalb dieses Zeitraums liegt das Kanana Camp ein gutes Stück abseits der Lagune. Aufgrund der Regenfälle in vergangenen Wochen können wir zusammen mit July, Ian, Simon und Robby von der Terrasse des Camps an Bord eines der 3 Boote gehen. Die beiden anderen Boote nutzen Gäste der gestern mit uns eingetroffenen australischen Reisegruppe. Simon übernimmt die Rolle des Kapitäns.
Die Lagune am Camp ist mit Seerosen, Schilf, Papyrus und anderen Gräsern nahezu zugewachsen. Eine schmale Fahrrinne führt aus der Lagunge heraus bis zu einem fließenden Gewässer, vermutlich der Xudum River, der um zahllose kleinere und größere bewachsene Inseln fließt, die von einer großen Vielfalt und Menge von Vögeln bevölkert sind. Simon stoppt das Boot immer wieder, damit wir Vögel beobachten und fotografieren können. Weitere Pausen sind unvermeidbar, wenn sich Pflanzen um die Schraube des Außenbordmotors gewickelt haben und die Schraube blockieren.
Wo es möglich ist, nutzen wir 'Hippo Highways', von Pflanzen befreite Wasserstraßen, auf denen sich Hippos auf ihren Wanderungen zwischen Gewässer und Landgang bewegen. Begegnungen mit Hippos sind gefährlich, weil Hippos mit dem Einsatz ihres Lebens um ihr Revier kämpfen. Wenn wir mit respektvollem Abstand vorbeigleiten, beäugen sie uns kritisch. Beim Umfahren einer Insel treffen wir plötzlich auf einen im flachen Wasser stehenden großen Elefantenbullen bei seiner Abendmahlzeit. Ausgesprochen rabiat reißt er große Äste mit Blattgrün von Bäumen einer Insel.(3) Auf Bäumen, die der Bulle gerade zerlegt, nisteten Marabus. Sie haben allen Grund zur Sorge.
Der Sundowner fällt auf der Bootstour nicht aus. Kurz vor Sonnenuntergang fährt Simon das Boot zur Stabilisierung mit dem Bug auf eine Insel. Dann werden Boxen geöffnet, in denen sich Zutaten für den Sundowner befinden. Simon nutzt die Gelegenheit für einen kleinen Vortrag über Botswana, zu dem wir ihn vermutlich beim abendlichen Tischgespräch motivierten, als wir in einem unserer Gespräche erwähnten, nicht nur an der Natur Botswanas, sondern auch an der Historie und der sozialen Kultur des Landes interessiert zu sein. Simon breitet im Boot eine Landkarte aus, anhand der er Strukturen erläutern kann, über die er in seinem Vortrag informiert. Simons Engagement und Empathie begeistern uns. Danke, Simon!
Die Sonne ist inzwischen hinter dem Horizont abgetaucht, Zeit für die Rückfahrt vor Anbruch der Nacht.
Mokoro Cruise im Okavango Delta - Fotogalerie Mokoro Cruise
Am letzten Aufenthaltstag unternehmen wir am Morgen eine Mokoro-Fahrt im Okavango Delta. Mokoros (Einbaumkanus) wurden ursprünglich aus Stämmen des Leberwurstbaums gefertigt und waren das traditionelle Transportmittel im Okavango Delta. In der Gegenwart zählen Mokoro Cruises zum touristischen Standardprogramm im Okavango Delta. Für Touristen wäre eine Reise in das Okavango Delta ohne Mokoro Cruise unvollständig.(4)
Um eine Mokoro Cruise für uns, July und Ian zu organisieren, ist einiger Aufwand erforderlich, für den 4 Mitarbeiter aufgeboten werden. Ein von Simon und Robby gechartertes Motorboot bringt uns mit July und Ian in 30-minütiger Fahrt zum Liegeplatz der Mokoros. Dort erwarten uns 2 'Poler', die unsere beiden Mokoros mit langen Stangen durch das Delta bewegen werden. Kurz nach 7:00 Uhr setzen wir uns in die Mokoros und bewegen uns nahezu lautlos und völlig entspannt durch eine faszinierende exotische Wasserlandschaft. Unser 'Poler' ist kein 'Dampfplauderer'. Er weist uns jedoch auf Sehenswertes hin, benennt Namen von Tieren oder Pflanzen und unterbricht sofort seine Arbeit, wenn die Kamera angehoben wird. Die Lichtverhältnisse sind heute leider schwierig.
Bush Walk im Okavango Delta - Fotogalerie Bush Walk
Nach fast 2-stündiger Mokoro-Fahrt erreichen wir eine größere Insel, auf der uns Simon und Robby erwarten. Sie sind mit einem weiteren Mokoro und einem Jagdgewehr vorausgefahren, weil auf der Insel ein 'Bush Walk' unternommen wird. Die Waffe ist natürlich nicht für die Jagd vorgesehen, sondern dient unserem Schutz in Notfällen. Vor dem Start unseres Rundgangs lädt Simon das Gewehr mit scharfer Munition. Wir können nicht beurteilen, ob die Waffe tatsächlich erforderlich ist. Simon und Robby haben höchstwahrscheinlich die Insel bereits inspiziert und für sicher befunden.
Auf dem Rundgang bilden wir eine kompakte Reihe. Simon geht mit Gewehr den Gästen voraus. Zwei Guides folgen, Ein Guide bleibt zurück, um ein Picknick für unsere Rückkehr zu arrangieren. An einem Busch macht uns Simon auf versprühten Hippo-Dung aufmerksam. Simon kennt die Hintergründe des Verhaltens.(2) Wir lernen den 'Lady Tree' kennen (aus der Asche verbrannter Zweige des Busches rühren Frauen eine Paste für ihre Haarpflege an), erfahren, dass Zweige des African Star Apple (Chrysophyllum africanum) traditionell ('in the old days') als Buschmann-Zahnbürste genutzt wurden, betrachten hochgiftige African Milkweed Seidenpflanzen (Gomphocarpus physocarpus, Nahrungspflanze für Raupen des Kleinen Monarch-Falters(5)), finden Giraffendung und Reste eines Giraffenskeletts, treffen auf Fußtritte eines großen Elefanten. Robby erklärt in einem Beitrag, wie und warum im Delta aus Termitenhügeln Inseln entstehen und wachsen.
Inmitten der Wildnis des Deltas endet der einstündige Rundgang mit einem Picknick, das einer der Guides vorbereitet hat. Anschließend gleiten wir noch einmal und wahrscheinlich zum letzten Mal in unserem Leben im Mokoro durch das Okavango Delta. What a luxury life!
Night Drive mit Leopardenjagd und Löwenbeobachtung - Fotogalerie Night Drive(6)
Nach Mokoro Cruise und Bush Walk am Vormittag lassen July und Ian den Evening Drive des letzten Abends aus, um zu relaxen. Ian möchte zumindest am Sundowner teilnehmen. Ein Mitarbeiter des Camps könnte ihn zu uns hinausfahren. Zum Sundowner erscheint Ian jedoch nicht. Vermutlich hat Ian gemäß der Weisheit "Happy woman, easy life!"(7) mit Rücksicht auf July verzichtet. Vielleicht hat auch July interveniert. Die beste Ehefrau der Welt möchte ebenfalls relaxen, dringt aber mit ihrem Wunsch bei ihrem uneinsichtigen Gatten nicht durch. Mit Simon und Robby unternehmen wir einen entspannten Drive, auf dem wir erneut jene Löwenfamilie sichten, die in der Concession ein Territorium besetzt. Den Sundowner nehmen wir wieder am Rand einer Lagune ein und beobachten Hippos im Wasser.
Während wir zu den Hippos schauen und ihre Laute nachahmen, nimmt Simon Geräusche eines Leoparden aus Richtung eines dichten Gehölzes wahr. Der Sundowner endet abrupt. Zum geordneten Abräumen ist jetzt keine Zeit. Mit dem Glas in der Hand hüpfen wir auf den Jeep. Simon, ein sonst eher bedächtiger Fahrer, klappt die Außenspiegel ein und startet eine wilde Jagd durch und um das Gehölz herum, aus dessen Richtung die Geräusche zu hören waren. Auf dem Jeep müssen wir uns gut festhalten und immer wieder zum Schutz vor Ästen in Deckung gehen. Inzwischen ist es dunkel und kein Leopard zu sehen.
Simon gibt nicht auf. Aus dem Evening Drive wird ein Night Drive. Mit einer starken Lampe in der Hand leuchtet Simon während der Fahrt Landschaft, Sträuche und Bäume ab. Nach mindestens 30-minütiger Suche hat Simon Erfolg. Der Lichtkegel der Lampe erfasst einen im Gras kauernden Leoparden. Sofort benachrichtigt Simon Doctor und Owner, seine beiden Guide-Kollegen, die mit ihren Gästen bereits auf dem Weg zurück zum Camp sind. Anschließend informiert er das Camp, dass sich das Dinner heute verschiebt. Einige Minuten später erreichen uns die Fahrzeuge der beiden benachrichtigten Gruppen. Der Leopard ziert sich wenig und agiert eher wie ein Model in einer Fotosession, während er scheinbar ziellos durch das Gelände schlendert. Ca. 15 Minuten können wir ihm folgen und fotografieren, bis er sich schließlich in dichtes Gehölz zurückzieht.
Auf dem Rückweg zum Camp stoppt Simon plötzlich das Fahrzeug. 2 erwachsene männliche Löwen spazieren auf der 'road'. Sie kommen aus einer Nachbar-Concession und sind auf der Suche nach dem Löwen-Weibchen im Territorium der Kanana-Concession, erklärt Simon. Alle paar Meter stoppen die beiden Eindringlinge und verspritzen Urin, um das Territorium zu markieren und Besitzansprüche zu erklären. Die Jungen des Weibchens hat ein Löwe einer Nachbar-Concession gezeugt, der Weibchen in 2 Territorien befruchtet, berichtet Simon. Dieser Löwe sei aber nicht allzu stark und den beiden Eindringlingen, die ihm das Weibchen der Kanana-Concession abspenstig machen wollen, sei er nicht gewachsen, weshalb er vermutlich die Veränderung der Territoriumsansprüche respektieren werde. Wenn die beiden Eindringlinge die Löwin finden und diese die Eindringlinge nicht abweist, töten die männlichen Löwen als neue Territoriumsherrscher die Jungen der Löwin, damit die Löwin wieder in Hitze kommt. Wie sich das 'Meeting' entwickelt, erleben wir morgen.(8)
Der australischen Gruppe ist dieses Erlebnis entgangen. Die Gruppe ist am Morgen abgereist. (Wir werden sie in Maun noch einmal treffen, weil sie Passagiere unseres Flugs nach Johannesburg sind.) July und Ian haben die Chance verpasst, weil sie ihre Priorität auf Relaxing gelegt haben. 8 heute neu eingetroffene Gäste haben dagegen geradezu unverschämtes Glück, stellen wir auf der Rückfahrt zum Camp im Gespräch mit den Guides fest. Vermutlich ist den 8 Gästen ihr Glück nicht bewusst, und wahrscheinlich ahnen sie nicht, wieviel harte Arbeit der Guides solche Erlebnisse erfordern.
Im Camp findet das Dinner mit einstündiger Verspätung statt. Auf uns wartende Mitarbeiter sind keineswegs sauer. Im Gegenteil sind sie stolz über ihre attraktive Location und teilen die Begeisterung der Gäste. Am Tisch findet an diesem Abend ein besonders munterer Austausch statt. Alle Guides sind bestens aufgelegt. Simon ist 'The Hero of the Day' und die beste aller Ehefrauen ist heilfroh, dass sie ihren störrischen Gatten nicht überzeugen konnte. Happy woman, easy life!
July und Ian sehen wir am Abend nicht mehr. Sie haben das Dinner zur üblichen Zeit alleine eingenommen. Wir sind uns einig, die beiden nicht traurig stimmen zu wollen und werden darum nicht von unseren Abenteuern berichten. Buschfunk hat uns jedoch überholt und die Nachrichten bereits gesendet. Am nächsten Morgen kommt Ian sogleich auf unser Jagdglück zu sprechen. "You have seen a leopard!" Wir wollen nicht leugnen: "Yes. We have seen a leopard, the lion family and two male lions searching the female lion." - "Oh my God!"
Anmerkungen
- Über das Kanana Camp und den Flug zum Okavango Delta berichtet der Post Flug von der Linyanti-Region zum Kanana Camp, ein Juwel im Okavango Deltas
- Als der Schöpfer allen Tieren ihren Platz zuwies, fühlten sich Hippos an Land unwohl. Sie gingen zum Schöpfer und erklärten, dass sie ohne Haare sehr sonnenempfindlich seien und darum lieber im Wasser leben würden. Der Schöpfer stimmte zu, wenn das Krokodil als Herr des Wasser einverstanden ist. Hippos verhandelten mit dem Krokodil. "Im Wasser ist genug Platz", meinte das Krokodil, "aber die Nahrung ist knapp. Wenn ihr versprecht, meine Nahrung nicht zu fressen, dürft ihr euch im Wasser aufhalten". Hippos erklärten sich mit der Bedingung einverstanden, aber das misstrauische Krokodil verlangte Beweise. Hippos müssen ihr Maul aufreißen, damit das Krokodil die von Hippos aufgenommene Nahrung überprüfen kann. Da über das Maul keine vollständige Kontrolle möglich ist, müssen Hippos an Land zusätzlich ihren Dung verspritzen, damit das Krokodil aus Verdauungsrückständen von Hippos auf deren Nahrung schließen kann.
- Elefanten ernähren sich von energiearmer Kost und sind darum 'Fressmaschinen', die über 3/4 des Tages ca. 200 kg Nahrung aufnehmen und dabei große Zerstörungen anrichten. Mopanebäume zählen zur Lieblingsnahrung von Elefanten. Im Okavango Delta treffen wir häufig auf größere Flächen, in denen nur noch Baumstümpfe von Mopanebäume stehen. Alles andere haben Elefanten gefressen und verdaut.
Auf der Suche nach Nahrung dringen Elefanten auch in Camps ein. Um sich vor Zerstörungen durch Elefanten zu schützen, umgibt ein in ca. 1,5 m Höhe angebrachter elektrischer Zaun das Kanana Camp.
In Botswana richtet eine riesige Elefanten-Population große Zerstörungen an. Um Touristen nicht zu verschrecken, ist eine Regulierung der Elefanten-Population politisch nicht gewollt. - Aktuelle Mokoros haben ihre traditionelle Form behalten, sie sind aber aus Fieberglas gefertigt und werden als Touristenattraktion genutzt. Über Folklore mit gespielter Authentizität kann man ebenso die Nase rümpfen wie über Touristen. Wir sind zwar als Touristen nach Botswana gereist, tragen aber als Touristen zum Schutz der Natur, zur Bewahrung des Wissens über Formen traditioneller Lebensweise und zum Erhalt von Kulturen bei. Wer keinen Wert auf diese Zutaten legt, reist ins Disneyland.
- Raupen des Kleinen Monarchfalters sind immun gegen Alkaloide des African Milkweed, die sich im Körper der Raupen anreichern und später die Falter für potentielle Freßfeinde giftig machen.
- Auf die Entwicklung der Abendereignisse waren wir nicht eingestellt und führen darum nur ein lichtschwaches Telezoom 80-400mm mit, das für Nachtaufnahmen denkbar ungeeignet ist. Dementsprechend fällt die Qualität dieser Fotoserie bescheiden aus. Dass auf den Fotos etwas zu sehen ist, verdanken wir der ISO-Automatik der Kamera.
- Den Spruch verdanken wir Keith, unserem Guide einer Tour im westaustralischen François Peron Nationalpark: 4WD-Tour im François Peron Nationalpark - Das Beste zuletzt
- Abschied von Kanana - Flug vom Okavango Delta zur Central Kalahari
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