Ca. 50 km westlich von Khorixas liegt das Petriefied Forest Nature Reserve. Auf einer Fläche von ca. 1 km Länge und 500 m Breite verteilen sich zahlreiche fossile versteinerte Baumstämme, deren Alter auf 250 - 300 Millionen Jahre geschätzt wird. Da keine Wurzeln zu finden sind, wird angenommen, dass es sich um angeschwemmtes Treibholz handelt. Die Fundstelle gilt als die größter ihrer Art im südlichen Afrika.
Prinzipiell
hat ein luftdichter Abschluss unter Sedimenten und das Eindringen von
Kieselsäure die Versteinerung bewirkt. Die Entstehung dieser Phänome
läuft jedoch über sehr lange Zeitperioden ab. Tatsächlich ist nicht
das organische Holzmaterial versteinert, sondern über Millionen Jahre
hat ein langsamer Prozess der Gesteinbildung die organischen Substanzen
unter Beibehaltung der Strukturen mit Siliziumdepots ersetzt.
Über
viele Millionen Jahre waren die versteinerten Baumstämme in bis zu
1.000 m Tiefe konserviert. Tektonik der Kontinentalplatten hat das Anheben dieser
Schichten bewirkt. Die restliche Arbeit hat Erosion erledigt und
erst vor weniger als 100 Jahren diese Naturphänomene freigelegt.
Inzwischen ist der versteinerte Wald zu einem nationalen Denkmal erklärt
worden. Das Gebiet ist streng geschützt.
Bevor
wir den Eingang zum offiziellen Petrified Forest erreichen, passieren
wir einige private Grundstücke, die sich ebenfalls als "Petrified
Forest" ausgegeben, aber als wenig seriös gelten. Einige Farmer
versuchen, einen Teil des Geschäftes in ihre Richtung zu lenken. Wir
sind vorgewarnt und landen am Gate der offiziellen Einrichtung. Die
Gebühr für den Zugang inkl. eines individuellen Führers beträgt ca. 6 €.
Als Führer macht sich Gabriel mit uns bekannt, der ein gut
verständliches Englisch spricht, sich als fachkundig erweist und uns mit
seiner freundlichen Art für sich einnimmt.
Gabriel lenkt unseren Weg zu den im Gelände verteilten Highlights, zu denen auch einige gut erhaltene tierische fossile Abdrücke zählen. Unser Guide erklärt den Prozess der Entstehung, Konservierung und Freilegung der versteinerten Bäume in seinen zeitlichen Dimensionen und wird nicht müde, immer wieder zu betonen: "All made by nature!"
Gabriel lenkt unseren Weg zu den im Gelände verteilten Highlights, zu denen auch einige gut erhaltene tierische fossile Abdrücke zählen. Unser Guide erklärt den Prozess der Entstehung, Konservierung und Freilegung der versteinerten Bäume in seinen zeitlichen Dimensionen und wird nicht müde, immer wieder zu betonen: "All made by nature!"
Auf
dem Gelände entdecken wir einige Pflanzen der Art Welwitschia. Von
diesen Wüstenpflanzen gibt es nur zwei Unterarten, die in der Natur
ausschließlich in Namibia und Angola auftreten. Welwitschia wachsen sehr
langsam, können sehr alt werden und bilden nur zwei Blätter aus, die
sich mit dem Alter durch Ausfaserung teilen. Auf Afrikaans heißt diese
Planze „tweeblaarkanniedood“, was sinngemäß
"Zwei-Blatt-kann-nicht-sterben" bedeutet.
Am
Abend dieses magischen Tages wird uns erneut bewußt, dass wir in
Namibia einen wunderschönen Urlaub erleben, der als ein Höhepunkt in die
Chronik unseres Lebens eingehen wird, aber nun leider fast vorbei ist.
Gisela ordert für uns an der Bar schon den Wein, der uns zum Diner
begleiten soll. Der Vilera "Down to Earth", der uns gestern gut gefallen
hat, ist heute leider "out of stock". Schade, aber kein Drama. Wir wählen eine Alternative.
Als
Vorspeise wird heute Salat mit geräuchertem Beef gereicht. Alle
weiteren Speisen sind wieder auf einem Buffet angerichtet. Zu
Kudugulasch und Schweinebraten gibt es Gemüse und als Beilage "Spätzle"!
Florence deutet an, dass die mutige Küche mit den Spätzle mangels
Erfahrung ein Risiko eingangen sei (vielleicht auch als besondere
Würdigung deutscher Gäste?). Die Spätzle sind völlig vermatscht und
für den Kenner mindestens ein mittleres Debakel. Einfluss auf unsere
Hochstimmung nimmt dieses Debakel nicht.
Im
offenen Innenhof des Hauptgeäudes erzeugt ein offenes Feuer eine
magische Stimmung, die Gäste zum Verweilen anregt. Auch wir halten
uns hier noch eine Weile auf, ehe wir zu unserer Hütte gehen. Uns ist
absolut bewusst, dass wir einen grandiosen Urlaub mit unvergesslichen
Eindrücken erleben und bedauern sehr, dass wir uns morgen von dieser
Kombination eines fast dekadenten Luxus in der Wildnis der Namib
verabschieden müssen.
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