Im Damaraland ist Tourismuspolitik bewusst auf Nachhaltigkeit, Qualität und Exklusivität
ausgerichtet. Die
größten Attraktionen des Damaralandes sind neben einer wachsenden
Population von Nashörnern eine Familie Wüstenelefanten, die
sich an die Bedingungen dieser Region anpassen konnte. Die Elefantenherde
zieht durch Täler des Huab und seiner Nebenflüsse, allesamt 'Riviere' (ephemere Trockenflüsse), die nur episodisch Wasser führen. Grundwasser und dessen Austritte ermöglichen das
Überleben solcher Pflanzen, von denen sich Elephanten ernähren. Nachts besuchen sie jedoch auch Farmen, um
nach Futter zu suchen und an offenen Wasserstellen zu trinken, was dazu führte, dass die menschlichen Nahrungskonkurrenten nahezu ausgerottet wurden. Die
Etablierung eines ökologischen Tourismus rettete Elefanten und Rhinos. Vom Tourismus profitieren nicht nur vom Aussterben bedrohte Tierarten, sondern auch Damara People,
weil Arbeitsplätze, Märkte, Bildungs- und
Wirtschaftsinfrastruktur entstehen und schließlich auch von
Elefanten verursachte Schäden reguliert werden. Die scheinbare Idylle trügt jedoch.* Fotogalerie Elephant Drive
Gestern haben wir vom Doro !Nawas Camp eine kleine Exkursion im Damara-Bergland zur Twyfelfontein unternommen. Wirklich spannend wird es jedoch erst heute. Auf Empfehlung unseres Reiseveranstalters unternehmen wir im Flußbett des trockenen Aba-Huab eine geführte Pirschfahrt, auf der wir nach Wüstenelefanten suchen. Der "Elephant Drive" erweist sich als Höhepunkt unserer Namibia-Reise.
Kurz vor Sonnenaufgang werden wir um 6:00 Uhr geweckt. Das Frühstück im Doro !Nawas Camp ist exklusiv für uns organisiert. Ein paar Wölkchen halten sich noch am Himmel auf, verschwinden aber mit der aufsteigenden Sonne. Noch ist es recht frisch, aber das ändert sich bald.
Gestern haben wir vom Doro !Nawas Camp eine kleine Exkursion im Damara-Bergland zur Twyfelfontein unternommen. Wirklich spannend wird es jedoch erst heute. Auf Empfehlung unseres Reiseveranstalters unternehmen wir im Flußbett des trockenen Aba-Huab eine geführte Pirschfahrt, auf der wir nach Wüstenelefanten suchen. Der "Elephant Drive" erweist sich als Höhepunkt unserer Namibia-Reise.
Kurz vor Sonnenaufgang werden wir um 6:00 Uhr geweckt. Das Frühstück im Doro !Nawas Camp ist exklusiv für uns organisiert. Ein paar Wölkchen halten sich noch am Himmel auf, verschwinden aber mit der aufsteigenden Sonne. Noch ist es recht frisch, aber das ändert sich bald.
Um 7:00 Uhr starten wir in einem offenen, überdachten Landrover als einzige Gäste der Pirschfahrt. Elefanten in diesem großen Gebiet aufzustöbern, erfordert viel Erfahrung und auch ein wenig Glück. Lester, unser Guide, macht uns gleich zu Beginn der Tour klar, dass er nicht dafür garantieren könne, Elefanten zu finden. Wir vertrauen auf Lesters Fähigkeiten.
Unsere erhöhte Sitzposition ermöglicht einen perfekten Überblick. Die Route führt durch das trockene Flussbett des Aba Huab, der zuletzt im Jahr 2005 Wasser geführt hat. Dass es trotzdem grünt, ist auf eine Anpassung von Bäumen und Sträuchern zurückzuführen, deren Wurzeln bis zu 30 m in die Tiefe reichen, um Grundwasser aufzunehmen.
Während der Fahrt erhalten wir von Lester laufend Hinweise und Erklärungen zu Pflanzen und
Vögeln. Wenn er den Eindruck hat, dass wir etwas nicht verstehen, zieht
er ein Bestimmungsbuch aus seinem Rucksack und schlägt gezielt
eine Seite mit Beschreibungen auf. Obwohl Lester deutlich mehr
beschäftigt ist als wir, erblickt seine erfahrene Aufmerksamkeit jedes
Wild lange vor uns. Lester zeigt uns Geier, Lorries, Schakale und
weiteres Wild, das wir uns nicht vollständig merken können. Nebenbei
suchen seine Blicke nach Spuren der Elefanten, die er auch tatsächlich
immer wieder findet. Aus Art und Alter der Spuren schließt er, wann die
Elefanten zuletzt hier vorbeigekommen sind und welche Richtung sie
genommen haben.
Plötzlich wird Lester lebhaft. Er hat zwei der seltenen und sehr scheuen
Cheatahs (Gepards) gesichtet, auf die er uns aufmerksam macht. "Great
luck", meint Lester. Wenn das so ist, sollten uns auch die Elefanten
nicht entgehen. Ein Gepard kreuzt unseren Weg und ist im Zentrum des Fotos unterhalb des schattigen Hügels zu erkennen.
Eine
Gruppe Springböcke grast im offenen Gelände. Besonders nahrhaft scheint
uns ihre Kost nicht zu sein. Kein Wunder, dass die Tiere so schlank
sind. Als Nahrungskonkurrenten der Menschen standen Springböcke kurz
vor der Ausrottung. Als Wappensymbol Südafrikas
genießen sie mittlerweile höhere Wertschätzung, so dass sich die Bestände erholen konnten. Trotzdem sind Springbockfilets in vielen guten
Restaurants als
besondere Delikatesse auf Speisekarten zu finden. Geschmack, Aussehen und Konsistenz erinnern an Rehfilet.
In
der Nähe eines Gebüschs hält sich ein Kudubulle auf (Weibchen sind
hornlos). Kudus ernähren sich von Laub und jungen Zweigen. Das Gebüsch
bietet ihnen aber auch Schutz vor ihren Feinden.
In Restaurants des südlichen Afrikas ist Kudufleisch ein typisches Wildgericht. Am Abend wird es in unserem Camp ebenfalls Kudu geben. Diesem Bullen geht es derweil noch gut.
Zwei
Oryxantilopen kreuzen unseren Weg. Hörner tragen beide Geschlechter,
weshalb sie aus der Distanz kaum zu unterscheiden sind. Ausgewachsene
Oryxe können sich sogar gegen Großkatzen verteidigen. Diese Großantilopen
sind an das Leben in Wüstenregionen hervorragend angepasst und können
tagelang ohne Aufnahme von Wasser auskommen. Wegen ihrer
Anpassungsfähigkeit und Genügsamkeit wurden Oryxe als Wappensymbole
Namibias gewählt.
Aus der dornigen Uferböschung des Aba-Huab
beobachtet uns ein Impala. Impalas zählen zur
bevorzugten Beute von Geparden und müssen gerade heute besonders vorsichtig sein.
Wir
sind bereits 2-3 Stunden unterwegs. Lester glaubt inzwischen zu
wissen, wo sich die Elefanten aufhalten bzw. zu finden sind. Bevor es zum Showdown kommt, schlägt Lester eine Pause vor, bei der er Kaffee, gekühlte Getränke und Cookies anbietet.
Dann
ist es endlich so weit. Lester erkennt im Gelände zwei
Elefantenjungbullen und steuert auf sie zu. Die Elefanten scheint das
nicht weiter zu irritieren. Artfremde Feinde müssen sie inzwischen
nicht mehr fürchten. Bei Farmern sind die Elefanten nicht unbedingt beliebt,
aber seitdem Tourismus eingesetzt hat, sind die Elefanten geschützt
und Farmer erhalten einen Ausgleich für Schäden, die Elefanten
anrichten.
Jungbullen
werden aus der Herde verstoßen, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht
haben. Allein oder zu zweit ziehen sie durch das Gelände, halten sich
aber gerne in der Nähe der Herde auf, die daher nicht weit weg sein
sollte. Tatsächlich, vor uns entdeckt Lester die kleine Elefantenherde,
die insgesamt 12 Tieren umfasst und von der erfahrensten Kuh geleitet
wird. Vorsichtig fährt Lester an die Herde heran, stoppt aber auch
immer wieder, um Fotos zu ermöglichen.
Die
Herde ist nervös. Es gibt Jungtiere, die erst eine Woche alt sind und
besonderen Schutz benötigen. Außerdem ist vor zwei Tagen die Leitkuh
verstorben. Den Kadaver haben wir unterwegs im Flußbett gesehen.
Jetzt hat eine neue Leitkuh die Führung übernommen und muss sich erst
einmal in ihre Rolle eingewöhnen.
Offensichtlich
haben wir Grenzen eines zu respektierenden Sicherheitsabstandes
überschritten. Einem der Alttiere wird das zu bunt und trabt
schnaubend in unsere Richtung. Um eine Konfrontation zu vermeiden, legt
Lester den Rückwärtsgang ein und setzt das Fahrzeug zurück. Dem
Alttier scheint das zu reichen. Es dreht ab und geht zurück zur
Herde.
Wir wollen die Herde nicht weiter stören und drehen ebenfalls ab. Lester hat einen hervorragenden Job geleistet. Danke, Lester! Hochzufrieden fahren wir gegen Mittag zurück zum Doro !Nawas Camp. Den Nachmittag werden für eine kleine Exkursion in Eigenregie zum Petrified Forest nutzen.
Wir wollen die Herde nicht weiter stören und drehen ebenfalls ab. Lester hat einen hervorragenden Job geleistet. Danke, Lester! Hochzufrieden fahren wir gegen Mittag zurück zum Doro !Nawas Camp. Den Nachmittag werden für eine kleine Exkursion in Eigenregie zum Petrified Forest nutzen.
* Anmerkungen zur Wassersituation im Huab-Gebiet
Kommerzieller Farmbetrieb, Dämme im Bereich des Aba-Huab, steigender Wasserverbrauch im östlichen Huabtal und in Khorixas sowie erhöhter Weidedruck lassen den Grundwasserspiegel im Unterlauf des Huab absinken und zahlreiche Quellen austrocknen. Diese Abnahme gefährdet zunehmend die Population der Wüstenelefanten, für die der Huab zusammen mit anderen Rivieren die Lebensgrundlage darstellt. (Wikipedia: Huab)
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