Heute
haben wir eine Strecke von ca. 400 km bis Lüderitz zurückzulegen. Nach
ca. 100 km Sandpiste treffen wir wieder auf die asphaltierte B4, die in
Lüderitz endet. Wir kommen gut voran und treffen um 14:00 Uhr in Lüderitz am 'Gästehaus Zur Waterkant' ein. Fotogalerie Lüderitz
Die Welt: Das Deutsche in der Wüste, eine optische Täuschung
Die Welt: Das Deutsche in der Wüste, eine optische Täuschung
Die
Route über das Huib-Plateau nach Lüderitz ist ausgesprochen attraktiv. Kurz vor Lüderitz
passieren wir die Geisterstadt Kolmanskuppe (Kolmanskop), die vor mehr
als 100 Jahren während des Diamantenrauschs entstanden ist. Mit Rückgang
der Funde ist der Ort verwaist, liegt aber noch immer im
Diamantensperrgebiet und kann darum nur mir einer
angemeldeten Führung besucht werden. An einer Führung sind wir nicht
interessiert und fahren daher weiter bis Lüderitz.
Unser Guesthouse heißt nicht nur "Zur Waterkant", sondern die Inhaber sprechen auch lupenreines Deutsch mit norddeutschem Akzent, obwohl die Familien bereits seit mehreren Generationen hier ansässig sind. Wir erfahren aber bald, dass wir auf eine sterbende deutsche Kultur in Lüderitz treffen. Seit der Unabhängigkeit Namibias verliert die Minderheitenkultur der Weißen zunehmend ihre Dominanz. Von der ehemaligen Infrastruktur ist kaum noch etwas vorhanden und die Reste sind nur wegen fehlender Alternativen übrig. So sind es überwiegend die deutschen Besucher, die den Kontakt zur deutschen Kultur herstellen.
Ausgestattet mit einigen Tips erkunden wir das überschaubare Lüderitz zu Fuß. Ein kleiner Straßenzug mit restaurierten Häusern vermittelt ein buntes, aber eher falsches Bild der doch überwiegend trostlosen Ortschaft. Lüderitz hat auch als ehemals einzige Hafenstadt an Bedeutung eingebüßt und an Walvis Bay abgetreten. Immerhin ist inzwischen das Problem der Trinkwasserversorgung entschärft, seitdem das Trinkwasser per Pipeline aus den Bergen beschafft wird. Vor dem Bau der Pipeline musste das Wasser aus Südafrika über das Meer mit Schiffen herantransportiert werden.
Wegen Weihnachten sind die meisten Geschäfte, Restaurants und öffentlichen Einrichtungen geschlossen. Wir reservieren für den Abend einen Tisch im Nest's Hotel, Nr. 1 des Ortes. Mit drei Reisegruppen ist der Service trotz Buffet völlig überfordert. Das Buffet ist gar nicht schlecht, aber ständig leer. Sobald Nachschub kommt, wird dieser dem Personal fast aus den Händen gerissen. Erfreulich ist dagegen ein guter Sauvignon Blanc von Saxenburg. Morgen stellen wir auf Selfcatering um, falls wir Einkaufsquellen finden.
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