Trotz bevorstehendem
Sunset Drive lassen wir uns die Option zur Tea Time um 17:00 Uhr nicht
entgehen. Mit einem Stück Quiche und einer Tasse Kaffee setzen wir uns
auf die Terasse, erledigen unsere Post und fixieren die Highlights des
Tages in unserem Reisetagebuch. Um 18:30 Uhr brechen wir mit Jonathan
zum Sunset Drive auf.
Fotogalerie Sunset Drive

Jonothan
ist ein perfekter Guide. Mit seiner akademischen Bildung glänzt er
nicht nur als Biologe, sondern er weiß auch mit Gästen umzugehen und
spricht ein Englisch, das wir gut verstehen. Jonathan weist uns auf
besondere Bäume oder Pflanzen hin und macht immer wieder auf
Kleinlebewesen oder ihre Spuren aufmerksam. Wenn wir uns begriffsstutzig
zeigen, zieht Jonathan ein biologisches Bestimmungsbuch aus seinem
Rucksack und schlägt gezielt die Seite mit relevanten Erläuterungen
auf.

Wir
halten mehrmals an Nestern von Webervogelkolonien. Siedelweber, eine
Finkenart, die zu den Sperlingen zählt, bauen große Gemeinschaftsnester,
die sie ganzjähig mit bis zu 300 Paaren bewohnen. Die Hauptfeinde
dieser Vögel sind Schlangen, u.a. die hochgiftige Kapkobra, die häufig
ebenfalls in diesen Nestern leben, ohne dass sich die Vögel dagegen
wehren können. Mit Zwergfalken leben Webervögel jedoch in Symbiose.
Falken sind keine Nahrungskonkurrenten und schützen vor Feinden. Im
Gegenzug genießen sie Wohnrecht.


Als
Beobachtungspunkt des Sonnenuntergangs wählt Jonathan den Sattel eines
Bergrückens. Jonathan stellt einen Campingtisch auf, legt ein Tischtuch
darüber und breitet Knabberzeug und Getränke aus. Wir entscheiden uns
für ein Windhoek Lager und genießen das Naturschauspiel des
Sonnenuntergangs in dieser Landschaft.
Unsere
Rückkehr zur Lodge wird bereits erwartet. Eine Abordnung überreicht zur
Begrüßung ein Gläschen Sherry, das gleichzeitig unser Aperitif zum
Diner ist. Als Vorspeise erhalten wir heute ein mit Käse und einem
Fruchtrelish überbackenes Brot. Für den Hauptgang können wir zwischen
Fisch oder Fleisch wählen. Für den Schoko-Pudding, der zum Dessert
gereicht wird, reicht unsere Kapazität nicht mehr aus. Wir nehmen lieber
noch einen Schlaftrunk auf der Veranda unserer Hütte, und lassen diesen
grandiosen Tag noch einmal auf uns wirken. Um gut schlafen zu können,
sind wir jedoch noch viel zu aufgedreht. Außerdem ist es uns zu heiß.
Ein Bett unter dem Sternenhimmel wäre heute wahrscheinlich ein besserer
Schlafplatz.
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