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| Hütten der Stiltz Lodge, Swakopmund | 
Heute reisen wir weiter nach Swakopmund, wo wir bis zum 1.01. bleiben 
werden. Der Abschied fällt uns ausgesprochen schwer. Die Tagesetappe ist
 nicht allzu lang und erlaubt uns, den Aufbruch mit einem ausgedehnten 
Frühstück auf der Terrasse der Lodge zu  verzögern. In der Morgensonne 
beobachten wir das Wasserloch vor der Lodge, an dem sich Wild 
eingefunden hat. Dummerweise liegt der Fotoapparat in unserer Hütte. Gegen
 9:00 Uhr ist die Stunde des Abschieds gekommen. Das Team der Lodge hat 
sich aufgestellt, um uns sehr herzlich zu verabschieden. Gerne wären 
wir noch einen Tag länger geblieben, aber so ist es nun auch o.k. und 
vielleicht gibt es ja doch noch einmal eine Wiederholung. Unsere 
keineswegs kurze Dreamlist wächst weiter. 
Bis
 Swakopmund müssen wir einsame 330 km zurücklegen, von denen nur etwa 
1/3 der Strecke interessant ist. Der überwiegende Teil der Strecke ist 
öde und staubig. Hinweise an der Strecke verweisen auf Gästebetriebe mit
 Spuren deutscher Kultur, wie die Namen Rostock und Schlesien vermuten 
lassen.
In
 Swakopmund haben wir für die erste Nacht einen Bungalow in der Stiltz  
Lodge gebucht. Die Lodge liegt am südlichen Rand des Ortes im  
Schilfgebiet der Mündung des Swakop Rivers, der jedoch zur Zeit kaum  
Wasser führt. Die insgesamt 9 Bungalows sind auf Holzplattformen gebaut,
  die Stege miteinander verbinden. Hier abzusteigen, war eine gute 
Idee.  Die Bungalows sind nicht nur  geräumig, sondern auch 
geschmackvoll und komfortabel eingerichtet. Das  erleichtert den Wechsel
 aus der Dünenwelt in die Kleinstadt. 
Die
 Managerin der Lodge ist eine Deutsch-Namibierin. Beim Einchecken 
erkennt sie uns bald als deutsche Touristen und spricht mit uns 
akzentfrei deutsch. Bereitwillig stattet sie uns mit etlichen Tips für 
Swakopmund aus, empfiehlt ein Restaurant für den Abend und übernimmt 
auch dessen Reservierung. Wie bei allen anderen Begegnungen mit 
deutschstämmigen Einheimischen beklagt auch sie den Verfall der 
deutschen Kultur in Namibia. Dass wir daran nichts ändern können und 
wollen, behalten wir für uns. 
Swakopmund ist mit ca. 35.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Namibias und bildet das Zentrum deutscher Kultur in Namibia. Die Temperaturen am Atlantik betragen nur moderate 15-20 Grad und machen Swakopmund über den Jahreswechsel zu einem beliebten Ziel für diejenigen, die sich hier einen Aufenthalt leisten können. Aktuell ist Hochsaison und die Unterkünfte sind vollständig ausgebucht. Wie überall an der namibischen Küste gibt es auch hier keinen Badebetrieb. Dafür ist das Wasser viel zu kalt und das Meer zu wild. Segler und Surfer finden jedoch ideale Reviere. Beliebt sind auch Quadbike-Touren und Snowboarding in den Dünen. Das mag hip sein, wir können diesen Vergnügen nichts abgewinnen.
Am
 Nachmittag erkunden wir die Stadt, deren Zentrum bequem zu Fuß 
abgegangen werden kann. Asphaltiert ist jedoch nur die Fernstraße, die 
durch den Ort verläuft. Alle anderen Straßen sind unbefestigt. Die 
meisten Hotels und Cafés haben treudeutsche Namen. Sie heißen z.B. 
Eberwein, Adler, Schütze, Anton, Hansa, Grüner Kranz, Europa Hof etc. 
Uns überrascht das typisch deutsche Swakopmund Brauhaus, das gerade 
richtig kommt für eine Mittagsjause. "Our housewine is Jägermeister", 
lesen wir auf einer Tafel im südlichen Afrika. Da bestellen wir besser 
keinen Hauswein. Wir wählen "Hansa" der Brauerei in Swakopmund sowie ein Erdinger als Begleitung zu Straßburger Wurstsalat und einem Brotteller. Das 
Personal kommuniziert untereinander ausschließlich deutsch mit einem Akzent, 
der auf "Neue Bundesländer" schließen lässt. Wir erinnern uns, dass die 
DDR die Unabhängigkeitsbewegung SWAPO unterstützt hat. Mehreren Hundert Kindern, die während der Befreiungskriege in 
Flüchtlingslagern lebten, wurde das Leben und eine Ausbildung in der DDR 
ermöglicht.
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| Seafood Restaurant "The Tug", Swakopmund | 
Für den Abend haben 
wir uns ein Seafood Restaurant empfehlen lassen und sind im "The Tug" 
gelandet. Das Restaurant liegt direkt am Meer und ist ein echter 
Hotspot. Es ist sehr voll, die Tische stehen ziemlich eng und die Preise
 sind für lokale Verhältnisse forsch kalkuliert. Das Angebot und die 
Qualität der Gerichte sind jedoch ebenso wie der Wein ausgezeichnet. Die
 Austern und der Smoked Salmon waren außergewöhnlich gut. Unsere 
Hauptgänge, Linefish und Kingklipp, zeigen das gleiche Qualitätsniveau. Der 
Villiera Sauvignon Blanc ist ein perfekter Begleiter. Beim Espresso 
treffen wir auf unsere Hausmarke Illy. 
Erst nach der Rückreise erfahren wir, dass "The Tug" als das beste Seafood Restaurant Namibias gilt. Wir haben keine Einwände. Die Empfehlung war 
hervorragend.




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