Die bedeutendste touristische Attraktion des Damaralandes sind Wüstenelefanten. Die Population der Wüstenelefanten wird auf 500-600 Tiere geschätzt,
von denen wenige in Mali leben und alle anderen in Namibia. Genetisch unterscheiden sich Wüstenelefanten nicht von Afrikanischen Elefanten, sondern nur durch ihre Adaption an Lebensbedingungen der Wüste. Sie sind schlanker und ihre Fußsohlen sind breiter als die von Savannen-Elefanten. Während Savannen-Elefanten auf der Suche nach Nahrung täglich 10-12 km wandern und dabei bis zu 200 l Wasser aufnehmen, können Wüstenelefanten bis zu 4-5 Tagen ohne Wasser auskommen und täglich bis zu 70 km zurücklegen. Nahrung finden sie in Flußbetten ephemerer Trockenflüsse,
die unterirdisch Wasser führen und eine erstaunliche Vegetation von Dornengewächsen und Gräsern ermöglichen.
Wüstenelefanten sind in kleinen Familienverbänden organisiert, die erfahrene Leitkühe anführen. Geschlechtsreife Bullen werden vertrieben und halten sich als Einzelgänger oder Bullenverbände in der Nähe der Herde auf. In den riesigen Regionen Namibias sind die umtriebigen Elefantenherden nur schwer aufzuspüren. Eine Elefantensafari kann einen vollen Tag beanspruchen. Mit Glück ist eine Herde gleich im nächsten Flußbett anzutreffen. Bevor wir auf Safari gehen, bereitet das Team des Damaraland Camps ein unglaubliches 'Bush Breakfast'.
Frühstücksüberraschung - Fotogalerie Bush Breakfast im Damaraland Camp
Bereits vor Sonnenaufgang finden wir uns bei einer Tasse Kaffee oder Tee in der Lounge ein, während Guide Richard den Safarijeep vorbereitet. Frühstück soll es unterwegs geben. Charlotte, Sarah und deren Buschpilotin komplettieren das Dreamteam. Nach Aufbruch in der Dämmerung steuert Richard das Fahrzeug zu einem Hügel in der Nachbarschaft des Camps. Auf dem Plateau des Hügels ist ein 'Bush Breakfast' exklusiv für unser Team organisiert. Um 5:00 Uhr haben die Vorbereitungen begonnen. 4 bestens gelaunte Mitarbeiter umsorgen uns vor Ort. Das Buffet lässt keine Wünsche offen. An einer Kochstation wird 'cooked breakfast' bereitet. Selbst eine 'bush toilet' ist organisiert. Eine derartige Überraschung und der liebenswürdige Service kommen uns in dieser magischen Landschaft wie eine Fata Morgana vor. Beim ausgiebigen Frühstück entwickelt sich eine lockere, fröhliche Stimmung. Allein schon um die Kochstation zu würdigen, sind heute 'fried eggs' angesagt.
Am Frühstücksplatz erleben wir einen grandiosen Sonnenaufgang, dessen Licht die Landschaft geradezu unwirklich einfärbt. Solche Momente wollen festgehalten sein und die Teilnehmer ebenfalls. Gruppenfotos sind für jede verfügbare Kamera Pflichtprogramm. Mit aufsteigender Sonne ist um 8:00 Uhr der Zeitpunkt zum Start der Elefantensuche gekommen.
Game Drive im Damaraland - Fotogalerie Elephants im Aba Huab River
Das Damaraland Camp liegt in der Nähe des Aba Huab, ein Zweig des Trockenflusssystems Huab, das sich vom namibischen Hochland bis zum Atlantik erstreckt. Richard kündigt an, dass er aufgrund von gestern erhaltenen Informationen mit 1,5 Stunden Fahrt rechne, bis wir die Herde erreichen. In der Zwischenzeit treffen wir auf unterschiedliche Antilopen- und Vogelarten bis hin zu Straußen. Die wildreiche Region lockt auch Löwen und Geparden an, die sich jedoch heute nicht zeigen.
Wir haben Glück und müssen nicht lange suchen. Nach ca. 1 Std. Fahrt treffen wir auf eine Elefantenherde von 16 Tieren bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, Fressen. Elefanten nehmen ca. 20 Stunden pro Tag Nahrung auf. Größere Tiere benötigen täglich 200-300 kg des nährstoffarmen Grünzeugs als Nahrung. Die Umgebung der Tiere ist übersät mit Dunghaufen. Frische oder Alter des Dungs erlauben Rückschlüsse auf die Distanz zu den Tieren. Die unverdaute Hinterlassenschaft von Elefanten versorgt weitere Nahrungsketten.
Charlotte und Sarah sind völlig aus dem Häuschen. Einmal im Leben den Wüstenelefanten zu begegnen, war der Traum, der sie zu dieser Reise motiviert hat. Besonders entzückt sind sie von Jungtieren der Herde und finden natürlich sogleich einen nahtlosen Übergang zu eigenen Kindern und Enkelkindern. Dummerweise verabschiedet sich gerade jetzt der Akku von Charlottes Kompaktkamera. Ob ich ihr vielleicht ein paar Fotos schicken könnte, bittet sie mich. Am Abend tauschen wir E-Mailadressen aus, um nach der Reise die Fotos versenden zu können.
1,5 Stunden halten wir uns bei den Elefanten auf, die uns trotz der Jungtiere in ihrer Nähe tolerieren bzw. uns schlicht ignorieren. Sie haben gelernt, dass wir keine Gefahr sind.
Auf der Rückfahrt zum Camp unternimmt Richard einen Schlenker zu einem 'Lookout'. "The best lookout", erklärt Richard und ergänzt: "This is why people come to Namibia." Das weite Landschaftspanorama ist in der Tat großartig, aber das Mittagslicht erlaubt nur flache Fotos.
Nach Rückkehr zum Camp serviert die exzellente Küche einen Lunch, bei dem wir uns fragen, woher wohl die hervorragenden Produkte kommen und wie die Mitarbeiter sich das Küchen-Know-how aneigenen konnten. Wie auch immer, wir genießen, sind nach dem Essen müde und nehmen eine Auszeit bis zum Abendprogramm.
Abendprogramm - Fotogalerie Dinner im Damaraland Camp
Das Dinner markiert im Damaraland Camp ab 20:00 Uhr regelmäßig einen Tageshöhepunkt. Vor dem Dinner sammeln sich die Gäste in der Lounge oder am Feuer der Boma und nehmen den einen oder anderen Drink.
Das Dinner besteht aus 3 Gängen. Als Vor- und Hauptgang stehen jeweils 2 Gerichte zur Auswahl. Zum Dinner werden neben Wasser, Bier und Softdrinks jeweils 2 Weiß- und Rotweine angeboten. Zu Beginn sagen die beiden für den Service verantwortlichen Mitarbeiter
das Menü und die Weine jeweils in englischer Sprache und in Damara an,
ein Dialekt der Klicklautsprache Khoekhoegowab, der regelmäßig große Heiterkeit auslöst.
Das Dinner nehmen alle Gäste des Camps gemeinsam an einer großen Tafel ein. 2 Manager des Camps beteiligen sich im Wechsel und erhalten auf diesem Weg aktuelles Feedback der Gäste. Wir entscheiden uns für eine 'Spicy Sweet Potato Soup' sowie für den Braten aus der Lammschulter mit Jus, der mit Couscous und Gemüsewürfeln angerichtet ist. Als Dessert wird eine geeiste Schokotorte mit Fruchtsauce und Basilikum gereicht.
Exzellentes Essen und gute Weine sorgen für beste Stimmung und muntere Tischgespräche. Die Mannschaft scheint ebenfalls zufrieden zu sein und sammelt sich nach dem Dinner in der Lounge, um Gesänge vorzutragen. Die Gruppe wird bald größer und ausgelassener. Ein Mitarbeiter begleitet mittlerweile die rhythmischen Gesänge mit einer Trommel. Die Sänger beginnen zu tanzen und übertragen ihre Begeisterung auf die Gäste. Zuletzt provozieren sie eine Polonaise, der sich niemand entzieht. Besonders ausgelassen erleben wir die zuvor noch gebrechlich wirkenden Ladies unseres Dreamteams, Charlotte und Sarah.
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