Das heutige Tages-Programm beginnt mit einer morgendlichen Tour zum einzigen Weltkulturerbe Namibias, Twyfelfontein, ruhiger bzw. weniger spektakulär als das kaum noch steigerungsfähige Highlight-Feuerwerk von gestern (Post vom 21.02.2016). Der Ausflug frischt Erinnerungen eines mehr als 8 Jahre zurückliegenden Besuchs auf (Post vom 1.01.2008). In der Region einer 'zweifelhaften Quelle‘ sind bis zu 6000 Jahre alte mittel- und jungsteinzeitliche Felsmalereien und Felsritzungen der San-Kultur erhalten und in einem geschützten Areal zu besichtigen.
Der Tag entwickelt sich interessanter und abwechslungsreicher als zu erwarten war, so dass wir auch den dritten Tag unseres Aufenthalts im Damaraland Camp als Bereicherung empfinden. - Fotoserie Twyfelfontein, Fairy Circles, Elephants
Twyfelfountein Drive
Charlotte und Sarah reisen heute ab. Nach dem turbulenten gestrigen Tag verzichten sie auf die Morgen-Tour, so dass wir exklusiv mit Guide Richard nach Twyfelfontein fahren. 1,5 Stunden Fahrt legen wir bis zum Ziel auf übler Holperstrecke zurück. In Anbetracht eines knapp einstündigen Besuchs ist der Aufwand jedoch nicht unverhältnismäßig, sondern durchaus gerechtfertigt. Im Rahmen einer Führung kann ein Teil der mehr als 2500 Bilder auf über 200 Felsplatten besichtigt werden. Richard übergibt uns an eine kompetente, sympathische einheimische Führerin und legt eine Pause ein.
Auf dem ca. 45-minütigen Rundgang betrachten wir zahlreiche Abbildungen von Tieren, aber auch komplexere Strukturen, die Räume für Deutungen öffnen. Abbildungen von Robben und Giraffen dürften mit dem weiträumigen nomadischen Jäger-und-Sammler-Lebensstil der San zu begründen sein. Sie verweisen aber auch auf Klimaveränderungen der Region und ihre Auswirkungen. Die Interpretation von Abbildungen als Lehrtafeln und als Wegweiser ist durchaus nachvollziehbar, bleibt aber nichtsdestotrotz spekulativ.
Fairy Circles
Auf der Rückfahrt zum Camp kommen wir mit Richard ins Gespräch über das Thema 'Fairy Circles' (Feenkreise oder Hexenringe), zu denen viel Abgerglaube verbreitet ist. Richard lenkt den Jeep auf einen Hügel, von dem wir auf zahlreiche 'Fairy Circles' blicken.
Die Erklärung dieses Phänomens beschäftigt Wissenschaftler seit Jahrzehnten, ohne dass ihre Genese abschließend entschieden werden konnte. Aktuell konkurrieren 2 Hypothesen. Das Phänomen der 'Fairy Circles' deutet der Hamburger Biologe Norbert Jürgens nach zahlreichen eigenen Forschungsreisen in Namibia als Werk von Termiten in wasserarmen Landschaften. Stephan Getzin erklärt sie als Effekte natürlicher Selbstorganisation und findet sich in Australien bestätigt. (Artikel der Zeitschrift The Atlantic: What Causes These Mysterious Fairy Circles?)
More Elephants
Seit unserem gestrigen Game Drive (Post vom 21.02.2016) ist die Elefantenherde inzwischen in Richtung Camp gezogen und läuft auf der Rückfahrt unplanmäßig über unseren Weg. Bis zum Lunch haben wir noch etwas Zeit für die Beobachtung der Elefanten.
Abschied Charlotte und Sarah - Fotogalerie
Im Camp treffen wir noch einmal Charlotte und Sarah beim Lunch. Die beiden sind uns über 2 gemeinsame Tage ans Herz gewachsen. Die herzliche Verabschiedung löst bei den Ladies einige Tränchen aus.
Nach Lunch und Verabschiedung nehmen wir uns eine Auszeit und gönnen uns eine Siesta.
Boma im Damarland Camp - Fotogalerie
Das Diner des letzten Abends ist auf einem Hügel in der Umgebung des Camps in einer Boma organisiert. Kerzen in Papiertüten beleuchten unseren kurzen Fußweg nach Sonnenuntergang zur Boma, in der uns gut gelaunte Mitarbeiter des Camps mit Gesängen empfangen. Vanessa und Richard leiten heute den Service. Richard erläutert in einer kurzen Ansprache den Ablauf. Zunächst nehmen wir in großer Runde um ein Lagerfeuer Aperitif und Vorspeise ein. Als Starter wird in einer Blech-Henkel-Tasse eine traditionelle Linsensuppe mit kleinem Fleischspieß und Minibrot vom Grill gereicht. Superb! Für die weitere Gangfolge nehmen wir an einer vorbereiteten großen Tafel Platz. An einem Buffet sind etliche Gemüse, Polenta, Kartoffeln und Reis appetitlich angerichtet. Als Fleischgerichte stehen Beef-Game-Gulasch und gebackener Hecht in Alufolie auf Gemüsebett zur Auswahl. Beide Gerichte sind exzellent. Zum zweiteiligen Dessert wird zunächst ein großartiges Küchlein mit Orangensauce serviert. Anschließend folgt ein traditionelles Dessert, ein als Zopf geflochtenes keines, süß glasiertes Brot, das nicht weniger begeistert. Alle Gerichte sind frisch vor Ort zubereitet und würden jedem Restaurant zur Ehre reichen.
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